EUROSKILLS ALS BERUFSWETTKAMPF DER DIGITALEN TECHNOLOGIEN

 

 

Laut einer aktuellen Erhebung von WorldSkills International werden Lehrberufe stetig  digitaler: Die Berufs-EM ist daher auch ein Wettbewerb der digitalen Technologien.

20.9.2021: Von besonderer Wichtigkeit sind bei den internationalen Berufswettbewerben neben der beruflichen Kompetenz auch Erfahrung und Nervenstärke ‒ sowie zunehmend die digitale Kompetenz: Von den 56 internationalen Skills-Berufen nutzen im Schnitt bereits rund zwei Drittel digitale Technologien. Im Bereich von Datenbanken und Online-Kommunikationstools beträgt der Digitalisierungsgrad in den Lehrberufen sogar nahezu 100 Prozent. Das zeigen die kürzlich veröffentlichten Ergebnisse einer Erhebung durch den Dachverband WorldSkills International. „Unsere Fachkräfte von morgen beweisen im Rahmen der Berufseuropameisterschaften, dass sie über eine Top-Ausbildung im klassischen Handwerk genauso wie im Umgang mit modernen Technologien verfügen“, betont EuroSkills 2021-Aufsichtsratvorsitzender Josef Herk. „Um dem Digitalisierungstrend Rechnung zu tragen, werden laufend neue digitale Lehrberufe etabliert und bestehende Berufsbilder modernisiert“, sagt Margarete Schramböck, Bundesministerin für Digitalisierung und Wirtschaftsstandort. Für Stefan Praschl, Vizepräsident von WorldSkills Europe, belegt die Erhebung, „dass digitale Tools auch in der dualen Ausbildung unverzichtbar geworden sind, um den heutigen Anforderungen zu entsprechen.“

Klassisches Handwerk erfolgt immer digitaler

Selbst in traditionellen Handwerksberufen wie bei den Tischlern oder im Baugewerbe hält die Digitalisierung immer stärker Einzug. So wurde etwa bei den Tischlern mit dem Lehrberuf Tischlereitechnik (mit den Zweigen Planung und Produktion) ein völlig neues zusätzliches Berufsbild geschaffen: Arbeitsaufträge werden digital erfasst und geplant, auch die Vorfertigung erfolgt über programmierte CNC-Fräsmaschinen. Modernste digitale Präzisionswerkzeuge haben hier längst das Bild der klassischen Hobelmaschine abgelöst. Auch der Baubereich erlebt einen veritablen Digitalisierungsboom: Digitale Modellierungen wie das Building Information Modeling haben sich etabliert. Um mit den modernen Tools arbeiten zu können, werden Baulehrlinge seit kurzem mit Tablets ausgestattet. Erst unlängst wurden zudem die Weichen für den Lehrberuf des „digitalen Fertigungstechnikers“ gestellt ‒ ein digital orientiertes Zusatzmodul für angehende Metalltechniker und Mechatroniker.

Neue Lehrberufe

„Die Digitalisierung verändert die Berufswelt massiv. Mit einer digitalen Offensive in der dualen Ausbildung wollen wir für hochqualifizierte Fachkräfte sorgen. Deshalb modernisieren wir bestehende Berufsbilder und schaffen neue Lehrberufe“, erklärt Bundesministerin Schramböck. Erst im September wurden wieder zwei neue Lehrberufe geschaffen: Neben „Applikationsentwicklung – Coding“ können Interessierte ab sofort auch eine Lehre im Bereich „Informationstechnologie“ absolvieren.

Mehr Wettbewerbsbilder finden sich auf dem offiziellen EuroSkills 2021 Flickr-Account.

Fotos Galerie: 1 (c) EuroSkills2021/Oberländer; 2 (c) EuroSkills2021/Winter; 3 (c) EuroSkills2021/Hobiger; 4 (c) EuroSkills2021/Oberländer; 5 (c) EuroSkills2021/Winter; 6 (c) EuroSkills2021/Oberländer.

Die Berufswelt wird immer digitaler: Neue Ausbildungsfelder entstehen und traditionelle Berufe erleben eine Modernisierung. Foto (c) EuroSkills2021/Kanizaj.